Wie funktionieren Leber und Niere?

Unser Blut erfüllt nicht nur die wichtige Funktion, Sauerstoff zu den Zellen zu transportieren. Es transportiert auch die Stoffwechselabfälle von den Zellen weg. Das Blut muss von diesen Stoffen kontinuierlich gereinigt werden. Diese Aufgabe übernehmen vor allem die Leber und die Nieren. Auch die Lunge und die Haut sind an diesem Reinigungsprozess beteiligt.

Die Leber

Die Leber, die sich im rechten Oberbauch befindet und etwa 1500 Gramm wiegt, spielt eine zentrale Rolle bei der Entgiftung des Darmbluts und dem Abbau alter roter Blutkörperchen. Zusätzlich erfüllt die Leber weitere wichtige Aufgaben, darunter die Produktion und Speicherung von Glykogen, die Regulierung des Zuckerhaushalts sowie die Erzeugung von Gallenflüssigkeit für die Verdauung von Fetten.

Die Nieren

Unsere beiden Nieren, die sich links und rechts der Wirbelsäule befinden und etwa 150 Gramm wiegen, sind für das Filtern von harnfähigen Abfallstoffen und Wasser aus dem Blut verantwortlich. Sie regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt und helfen, das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten.

Jeden Tag filtern die Nieren etwa 1500 Liter Blut. Die dabei entstehenden Abfallprodukte werden über die Harnleiter zur Blase geleitet.

Wie funktioniert die Haut?

Die Haut, das größte Organ des menschlichen Körpers, spielt eine entscheidende Rolle als Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse. Der Säureschutzmantel der Haut (pH-Wert ca. 5 bis 5,5) schützt sie vor Infektionen.

Weitere Funktionen der Haut:

  • Unterstützung der Atmung
  • Speicherung von Fett, Wasser und Salzen
  • Ausscheidung von Abfallprodukten durch Transpiration
  • Regulierung der Körpertemperatur
  • Sinnesorgan für Berührungssensibilität

Aufbau der Haut

Die Oberhaut (Epidermis) ist die äußerste Hautschicht, die regelmäßig erneuert wird und eine Schutzschicht gegen äußere Einflüsse bildet.

Die Lederhaut (Dermis) liegt unter der Epidermis und enthält Nerven, Blut- und Lymphgefäße sowie Haarwurzeln, Talg- und Schweißdrüsen.

Die Unterhaut (Subcutis) besteht aus Fettgewebe und dient als Energiespeicher und Kälteschutz.

Die Haut vor Sonne schützen

Sonnenschein löst Glücksgefühle aus und ist für die Bildung von Vitamin D notwendig, birgt aber auch Gefahren. UV-Strahlung kann zu vorzeitiger Hautalterung, Sonnenbrand und Hautkrebs führen.

Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor (abhängig vom Hauttyp). Tragen Sie Sonnencreme 30 Minuten vor dem Sonnenbaden auf und erneuern Sie sie regelmäßig.

Schützen Sie besonders Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut vor direkter Sonneneinstrahlung. Die Auswahl des richtigen Sonnenschutzmittels sollte auf Ihrem Hauttyp basieren. Für sehr helle Haut sollte ein hoher Lichtschutzfaktor gewählt werden.

Wie funktionieren Gehirn und Nerven?

Das Gehirn und die Nerven spielen eine zentrale Rolle bei der Steuerung unseres Körpers. Sie ermöglichen uns, unsere Körperfunktionen zu koordinieren, unsere Sinne wahrzunehmen, Informationen zu speichern und geistige Aktivitäten zu entwickeln.

Vegetatives und willkürliches Nervensystem

  • Das vegetative Nervensystem kontrolliert die Funktionen unserer Organe automatisch, ohne unseren Willen. Es besteht aus zwei Teilen: dem Sympathikus, der für Aktivität und Beschleunigung steht, und dem Parasympathikus, der für Entspannung und Verlangsamung verantwortlich ist.
  • Das willkürliche Nervensystem kann durch unseren Willen beeinflusst werden.

Peripheres- und Zentralnervensystem

  • Das Periphere Nervensystem umfasst alle Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark. Es leitet Informationen von den Sinnesorganen zum Zentralnervensystem und übermittelt Befehle vom Zentralnervensystem an die Organe.
  • Das Zentralnervensystem besteht aus Gehirn und Rückenmark, die die Hauptkontrollzentrale unseres Körpers und unseres Bewusstseins sind.

Wie funktioniert die Atmung?

Die Atmungsorgane sind dafür verantwortlich, unseren Körper mit Sauerstoff zu versorgen und das beim Stoffwechsel entstandene Kohlendioxid auszuscheiden.

Luftweg in die Lunge

  • In der Nase wird die eingeatmete Luft gefiltert, erwärmt und befeuchtet. Der Geruchssinn hilft dabei, verunreinigte oder schädliche Luft zu erkennen.
  • Die Luft gelangt dann durch die Luftröhre zu den Bronchien, wo Fremdkörper durch die Flimmerhärchen entfernt und ausgeschieden werden.

Gasaustausch in den Lungenbläschen

  • Die Bronchien führen zur Lunge, die aus vielen kleinen Lungenbläschen (Alveolen) besteht.
  • In den Alveolen findet der Gasaustausch statt: Sauerstoff aus der Luft wird aufgenommen, und Kohlendioxid wird aus dem Blut ausgeschieden.
  • Das Blut transportiert den Sauerstoff zu den Zellen des Körpers, wo er für die Energiegewinnung benötigt wird.
  • Das entstehende Kohlendioxid wird zurück zur Lunge transportiert und ausgeatmet.

Die Atmung ist ein passiver Vorgang, bei dem sich der Brustraum durch die Bewegung der Atemmuskulatur erweitert und verkleinert. Dadurch wird Luft eingesaugt oder ausgestoßen.

Ein erwachsener Mensch atmet etwa 16-mal pro Minute und verbraucht dabei rund 8 Liter Atemluft.

Wie funktionieren Herz und Kreislauf?

Die normale Herzfrequenz bei Erwachsenen liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Die Kontraktion des Herzens nennt man Systole, die Erschlaffung Diastole. Der Blutdruck besteht aus zwei Werten:

  • Systolischer (höherer) Wert:
    Der systolische Wert wird gemessen, wenn sich das Herz zusammenzieht.
  • Diastolischer (niedrigerer) Wert:
    Der diastolische Wert, wenn das Herz entspannt ist.

Ein optimaler Blutdruck liegt bei etwa 120/80.

Bluttransport und Kreislaufsystem

Neben Sauerstoff transportiert das Blut auch Nährstoffe aus dem Darm. Diese werden im Pfortaderkreislauf, einer Verbindung von der Bauchschlagader über den Darm zur Leber und zur Hohlvene, aufgenommen.

Bestandteile des Blutes

Blut besteht aus Blutplasma und den darin schwimmenden Blutkörperchen: rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen.

  • Das Blutplasma enthält gelöste Nährstoffe, Hormone und Stoffwechselprodukte.
  • Rote Blutkörperchen enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut transportiert.
  • Weiße Blutkörperchen sind für die Bekämpfung von Krankheitserregern verantwortlich.
  • Blutplättchen unterstützen die Wundheilung, indem sie im Plasma Fibrin bilden, um Wunden zu verschließen.

Blutgruppen

Es gibt vier Blutgruppen:

0, A, B, AB

Verträglich ist die eigene Blutgruppe sowie Blutgruppe 0 für Menschen aller anderen Blutgruppen und Blutgruppe AB für Menschen mit den Blutgruppen A und B.

Bei Transfusionen darf nur Blut einer verträglichen Blutgruppe verabreicht werden, um Verklumpungen zu vermeiden.

Wie funktioniert die Verdauung?

Die Verdauung beginnt bereits im Mund, wo unsere 32 Zähne die Nahrung zerkleinern und das Enzym Ptyalin im Speichel die Stärke zerlegt.

Vom Mund zum Magen

Durch sorgfältiges Kauen und die Zerlegung der Nahrung im Mund entsteht eine gute Grundlage für eine optimale Verdauung. Die Speiseröhre verbindet den Mund mit dem Magen, wo die Hauptfunktion darin besteht, den Nahrungsbrei mit Verdauungssäften zu vermischen.

Die Verdauungssäfte im Magen enthalten Salzsäure und das Enzym Pepsin, das Eiweiß spaltet. Eine Schleimschicht schützt die Magenwand vor diesen aggressiven Substanzen.

Vom Magen zum Darm

Der Mageninhalt gelangt portionsweise in den Zwölffingerdarm, den ersten Teil des Dünndarms. Hier wirken die Sekrete der Bauchspeicheldrüse und Leber auf die Nahrung ein. Sie neutralisieren den sauren Speisebrei und zerlegen Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Lebersekrete nicht immer in ausreichender Menge verfügbar sind, insbesondere spät am Abend. Die Leber hat viele Aufgaben, darunter die Entgiftung und Speicherung von Glykogen, die sie auch nachts erfüllen muss.

Im nachfolgenden Dünndarm werden die zerlegten Nährstoffe von Blut und Lymphe aufgenommen. Im Dickdarm wird dem verbliebenen Nahrungsbrei Wasser und Mineralsalze entzogen, bevor die unverwertbaren Reste ausgeschieden werden